Open: Tue-Fri 2pm-6pm, Sat 11am-3pm

Stiftstrasse 14, 60313, Frankfurt, Germany
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Martin Kähler: picobello!

FILIALE, Frankfurt

Sat 1 Feb 2025 to Sat 15 Mar 2025

Stiftstrasse 14, 60313 Martin Kähler: picobello!

Tue-Fri 2pm-6pm, Sat 11am-3pm

Artworks

Martin Kähler

iron, plaster, acrylic glue, cable ties, sawdust, pigment

203 × 137 × 49 cm

Martin Kähler

iron, steel

102 × 194 × 50 cm

Martin Kähler

aluminium, copper, antlers, iron

62 × 85 × 63 cm

Martin Kähler

iron

65 × 171 × 7 cm

Martin Kähler

copper, iron, sawdust, cable ties

280 × 140 × 14,5 cm

Martin Kähler

plastic, wood, iron, ceramics

40,5 × 54 × 13 cm

Martin Kähler

copper, iron, plastic, sawdust, pigment

214 × 90 × 67 cm

Martin Kähler

cardboard, acrylic, sawdust, iron, acrylic glue

134 × 170 × 15,5 cm

Martin Kähler

plastic, iron, tape

100 × 200 × 14 mm

Martin Kähler

iron, copper

210 × 87 × 40 cm

Installation Views

In Martin Kählers Arbeiten treffen industriell gefertigte Alltagsgegenstände wie Hocker, Stuhl oder Untertassen auf Produktionsmittel wie Eisen, Gips, Stahl oder Aluminium. Dabei handelt es sich weder bei den Konsumgütern noch bei den Produktionsmitteln um neu produzierte Waren.
Die Materialien und Gegenstände, die Martin Kähler in „picobello!“ skulptural miteinander kombiniert, sind von ihrem Gebrauch gekennzeichnet. Als appropriierte Überreste der Konsumkultur, stehen sie kurz davor ausrangiert zu werden. Es zeichnet sich der Moment eines bevorstehenden Zusammenfalls ab, der durch povere Materialien zusätzlich als fragile und inkonsistente Zeitlichkeit hervorgehoben wird.

Martin Kähler findet diese Dinge häufig auf Baustellen und in Abbruchshäusern – an Orten, an denen sich obsolete Objekte, wie diese, geradezu massenhaft ansammeln. Fast paradox scheint es, als ob die andauernden, vermeintlich alternativlosen Produktionsverhältnisse der Gegenwart eine Unmenge instabiler Formen hervorbringen würden. Diesen Zusammenschluss aus Kontingenz und Kontinuität spiegelt auch der Einsatz einer grob zerknickten und an verschiedenen Stellen eingerissenen Plastikplatte wider: Ohne äußere Eingriffe braucht Kunststoff ungefähr 450 Jahre, um sich in Mikroplastikpartikel zu zersetzten, die sich selbst wahrscheinlich nie vollständig auflösen werden.

Ähnliche Themen finden sich in der Arbeit „A hand full“ (2025). Auf den gebogenen, mit zwei Kabelbindern fixierten Eisenstangen wurde eine Schicht Sägespäne aufgetragen. Eigentlich spielt das Material als Nebenprodukt der Holzverarbeitung eine eher untergeordnete Rolle in künstlerischen Prozessen. Während die kleinteiligen Partikel im Atelier häufig dazu verwendet werden die Spuren des Künstlers, wie Farbe oder Lack, vom Boden zu entfernen, fungieren sie hier als Zeichen einer künstlerischen Setzung. So wie ein durchgesessener Klappstuhl als Abdruck persönlicher Nutzung verstanden werden kann, tragen auch die präzisen Zusammenstellungen und akribisch austarierten Konstellationen letztlich seine Signatur.

„picobello!“ ist Martin Kählers sechste Einzelausstellung in der FILIALE. Er studierte an der Gerrit van Rietvelt Akademie in Amsterdam und an der Städelschule Frankfurt bei Tobias Rehberger, wo er 2016 sein Studium abschloss. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

all images © the gallery and the artist(s)

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